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Die Koserower Salzhütten

9. August 2014
Koserower Salzhütten

Am Eingang zu den Salzhütten begrüßt ein alter, aus Holz geschnitzter Fischer die Besucher des unter Denkmalschutz stehenden Areals und lädt zum Entdecken und Verweilen ein.

Die Koserower Salzhütten wurden um 1820 erbaut

Die Geschichte der Koserower Salzhütten beginnt um 1820 als der damalige pommersche Oberpräsident Johann August Sack Maßnahmen zur Förderung der Strandfischerei angeregt hatte. Daraufhin wurden in Koserow mehrere Salzhütten errichtet, die als Lager für steuerfreies vom preußischen Staat geliefertem Steinsalz aus dem Salzbergwerk zu Straßfurt bei Magdeburg dienen sollten. Neben den Salzhütten in Koserow wurden u.a. auch Salzhütten im Hammelstall (Trassenheide), Kölpinsberg (Kölpinsee), Ückeritz und Missenhals (Selliner Bootsstelle zwischen Ückeritz und Bansin) erbaut.

Während der Heringsfangsaison im Frühling und Herbst wurden die Heringe dann unter staatlicher Aufsicht in den Heringspackhütten gesalzen und verpackt. Wie genau dies zu geschehen hatte, ist einer detaillierten Ausweisung aus dem Jahr 1860 zu entnehmen.

„Zuerst wird der Boden der Tonne mit Salz bestreut, worauf man die Fische mit dem Rücken nach unten lagenweise dergestalt verpackt, dass die folgende Lage kreuzweise über die untere zu liegen kommt und jede Lage wieder mit Salz besprengt wird. Doch dürfen die Heringe nicht zu enge aneinander liegen, damit sie nicht drücken, noch die Lake gehindert wird, jeden einzelnen Fisch zu benetzen. Ist die Tonne gefüllt, so wartet man bis die Heringe sich gesetzt haben. Ist die Tonne ganz voll, so kann sie zugeschlagen werden.“

Anschließend wurde jede Tonne geprüft, zugeschlagen und mit einem Gütesiegel versehen. Die großen Heringe bekamen einen Adler (1. Sorte) und die kleinen Heringe bekamen zwei Adler (2. Sorte) und waren nun für den Verkauf bereit.

Zerstörung und Wiederaufbau der Koserower Salzhütten

Noch 1860 verdienten 31 Familien (damals waren dies mehr als die Hälfte aller Familien) in Koserow ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei. Doch schon 40 Jahre später hatte die Fischerei aufgrund der zunehmenden ausländischen Einfuhr von Salzheringen völlig an Bedeutung verloren.

Die großen Sturmfluten der Jahre 1872 und 1874 hatten die ursprünglichen Salzhütten völlig zerstört. Danach wurden sie von den Fischern wieder aufgebaut, alle mit Schilf gedecktem Dach und entweder als Fachwerkkonstruktion mit Lehmstaken oder Backsteinausfachung oder als einfache Bretterhütten, und mehrmals je nach Bedarf und Zweck als Arbeitsstätte und Lagerraum für Netze  umgebaut. So wurden aus den einstigen Heringspackhütten nun Fischerhütten. Während es um 1900 noch etwa 15 Fischerhütten gab, ging infolge der touristischen Entwicklung in der zweiten Halte des 20. Jahrhunderts die Zahl der Fischer immer weiter zurück und damit auch einige Fischerhütten verloren.

Seit 1987 stehen die Salzhütten in Koserow unter Denkmalschutz. Eine dient seit 1991 als Restaurant, andere als Souvenirgeschäfte und eine weitere wird sogar als kleines Trauzimmer genutzt.

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